Rezension: Daniel Deplazes - «Nobelhotel für Versager»

«Nobelhotel für Versager» - Daniel Deplazes' Buch untersucht, wie das Landerziehungsheim Albisbrunn für sogenannt «schwererziehbare» Knaben und männliche Jugendliche von 1960 bis 1990 als Teil eines weitverzweigten Netzwerks «­funktionierte». Mithilfe der Akteur-Netzwerk-Theorie untersucht er den Zusammenschluss von Akteuren entlang von fünf für sie bedeutsamen Kontroversen: Buchhaltung, Drogen, Heimforschung, Heim­kritik und das Projekt einer pädagogisch-­therapeutischen Intensiv­abteilung.

Kevin Heiniger (Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz) gibt in seiner Rezension einen Überblick über diese «äusserst fundierte Studie», nennt die Forschungslücken, denen es entgegenwirkt, würdigt das breite, multimediale Quellenkorpus sowie den «gewinnbringenden Ansatz» und hält schliesslich fest, der Fokus gehe «über das Heimgelände hinaus und eröffnet ein Panorama der Jugendfürsorge in Zürich und der Deutschschweiz und den damit verknüpften gesellschaftlichen Problematisierungen mit Schwerpunkt in den 1970er- und 1980er-Jahren.»

 

Philipp Eigenmann (Historischen Bildungsforschung Online) hat diese Rezension redaktionell betreut. Sie ist auf HSozKult und infoclio.ch frei und online verfügbar - ebenso wie Daniel Deplazes' Buch auf der Website des Chronos Verlags.

 

Kevin Heiniger, Rezension zu: Deplazes, Daniel: «Nobelhotel für Versager». Das Landerziehungsheim Albisbrunn in den Akteur-Netzwerken des Schweizer Heimwesens, 1960–1990, Zürich 2023, in: H-Soz-Kult, 06.05.2024, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-134384>.