Historische Analyse der Schweizerischen Gesetzgebung

Archived Veranstaltung
15. Juni 2021 - 09:00
Workshop

Online-Workshop für Doktorierende: 15. Juni und 22. Juni 2021, 9:00 bis 13:00 Uhr

Die Basel Graduate School of History lädt Doktoriende der Geschichte aus der ganzen Schweiz zu einem digitalen Workshop zur historischen Analyse von gesetzgeberischen Verfahren in der Schweiz ein. Die zweiteilige Veranstaltung geht Fragen der historischen Erarbeitung von juristischen, gesetzgeberischen und administrativen Prozessen nach.

Historische Analyse von Verfahren der Gesetzgebung (Referent: Pierre Eichenberger, Unil)

Wie kann man als Historiker*in die Erarbeitung von Gesetzen untersuchen? Das Ziel dieses ersten Teiles ist, Werkzeuge für die historische Analyse der Entstehung eines Bundesgesetzes, seiner Entwicklung und Veränderung zu erarbeiten. Dabei werden die konkreten Mechanismen (Postulat, Motion, Kommissionsarbeiten, usw.) und die an der Genese beteiligten Akteursgruppen (Bundesrat, Parlament, Interessengruppen, usw.) genauer betrachtet. Zusätzlich werden die Mechanismen der Veröffentlichung und des Inkrafttretens eines Gesetzes nachvollzogen. Mit dem Fokus auf den institutionellen Rahmenbedingungen stellt sich die Frage, wie diese den Gesetzgebungsprozess beeinflussen? Und wie untersucht man die tatsächliche Entstehung eines Gesetzes abseits der Theorie?

Die Umsetzung von Bundesgesetzen auf Kantonsebene (Referent: Urs Germann, Unibe)

Das Ziel dieses zweiten Teiles liegt darin, aus historischer Perspektive nachzuvollziehen, wie Bundesgesetze in den einzelnen Kantonen umgesetzt wurden. Dazu soll am Beispiel der Einführung des schweizerischen Strafgesetzbuches (1942) veranschaulicht werden, wie die einzelnen Schritte auf kantonaler Ebene aussahen, wenn ein neues Bundesgesetz in Kraft trat. Welcher Handlungsspielraum für die Regelung von Vollzugs- und Verfahrensfragen stand den Kantonen in diesem Fall zur Verfügung? Wie lange können sich Einführungsphasen erstrecken, während die Kantone schrittweise oder auch erst mit grossen Verzögerungen den bundesgesetzlichen Auflagen nachkommen? Welchen Einfluss hat es auf das Verfahren, wenn sich der Impuls für eine neue Gesetzesausarbeitung nicht auf der Bundesebene entwickelt, sondern aus dem bestehenden kantonalen Recht hervorgeht? Die Teilnahme am Workshop ist offen für alle Doktorierenden der Schweiz, die an historischen Themen mit einem starken Bezug zu schweizerischen Gesetzesprozessen arbeiten. Anmeldungen sind bis spätestens per 1. Juni 2021 an severic.yersin@unibas.ch zu richten, den Zoom-Link und das Programm bekommen Interessierte persönlich zugeschickt.
Organisiert von
Basel Graduate School of History

Veranstaltungsort

BGSH: Die Veranstaltung findet digital über Zoom statt.
Kanonengasse 27
4051 
Basel

Kontakt

Séveric Yersin

Sprachen der Veranstaltung
Deutsch
Französisch

Kosten

CHF 0.00

Anmeldung

personal
Anmeldeschluss