Gipfelstürmerinnen. Eine Geschlechtergeschichte des Alpinismus in der Schweiz 1840-1940

AutorIn Name
Tanja
Wirz
Art der Arbeit
Dissertation
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Jakob
Tanner
Institution
Neuzeit
Ort
Zürich
Jahr
2004/2005
Abstract
Die heutige Wahrnehmung der alpinen Landschaft beruht auf Diskursen und Tätigkeiten früherer Generationen. Dieses Dissertationsprojekt befasst sich mit der Geschichte des Alpinismus in der Schweiz als einer Fallstudie über den Gebrauch der alpinen Landschaft und fragt, wie Bergsteigen von 1840 bis 1940 zur Bildung neuer Identitäten beitrug. Hauptakteure sind weibliche und männliche Alpinisten, die seit dem 19. Jahrhundert in die Schweiz kamen. Es wird davon ausgegangen, dass Bergsteigen mehr als eine blosse Freizeitbeschäftigung ist: Alpinismus fungiert als wichtige soziale Praxis, mittels derer zentrale Werte des städtischen Bürgertums wie Geschlechterordnung und Leistungsorientierung inszeniert, reproduziert und in die Körper der Beteiligten eingeschrieben wurde. Für Schweizer AlpinistInnen waren die Alpen zusätzlich ein «lieu de mémoire», eine Quelle ihrer nationalen Identität. Es soll also keine Institutionengeschichte des Bergsteigens geschrieben werden. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Erfahrungen von BergsteigerInnen unterschiedlicher sozialer und nationaler Herkunft und ihre jeweilige Wahrnehmung der Alpen. Somit will diese Untersuchung einen Beitrag zum Verständnis der Beziehungen zwischen den Kategorien Geschlecht, Schicht und Nationalität in der Schweiz leisten, unter Einbezug der Frage nach der Rolle, die die alpine Landschaft im Geflecht dieser Ideen spielte. Ausserdem wird angenommen, dass Bergsteigen als soziale Praxis zur Entstehung von Bindungen (und einer gemeinsamen Identität) innerhalb der europäischen Bürgertums beitrug. Ebenfalls von Interesse ist das manchmal konfliktreiche Verhältnis der meist aus städtischen Gebieten kommenden AlpinistInnen zur lokalen Bevölkerung. Aufsätze und Studien Unterwegs im Männerraum. Alpinismus und Geschlechterordnung in der Schweiz 1870-1940, in: Publikation der 10. Schweizerischen Historikerinnentagung in Fribourg vom 18.-19. 2. 2000, wird voraussichtlich Ende 2001 erscheinen. Institutionalisierung von Gender Studies an der Universität Zürich. Studie im Auftrag des Kompetenzzentrums Gender Studies der Universität Zürich, wird erscheinen in: universelle. Beiträge zur Gleichstellung, 2001/2. Das ideale Proseminar eine Utopie? Proseminar-Umfrage Wintersemester 96/97, in: etü HistorikerInnenzeitschrift, Jg. 13, 1997/1, S. 54-58. Artikel Strukturierungspläne für den Gender-Dschungel. Das Kompetenzzentrum Gender Studies will ein neues Studienfach einführen, in: ROSA. Die Zeitschrift für Geschlechtergeschichte, Nr. 22, April 2001, S. 30-31. Zu Gast im Haus der toten Dichter. Ein Rundgang durch das Bodmerhaus, in: Unimagazin. Die Zeitschrift der Universität Zürich, Dezember 2000/4. Loulou an der Nordwand, in: Das Magazin des Tages-Anzeigers, 1999/32, S. 42-45. Gipfelstürmerinnen und Trachtenmädchen. Wie die Schweizerinnen Frauenseilschaften bildeten, in: FRAZ Frauen-Zeitung 1999/2, S. 38-39. Der männlichste Sport der Welt. Kampf der Geschlechter in Fels und Firn, in: etü HistorikerInnenzeitschrift, Jg. 15, 1999/2, S. 26-29. «Man nimmt uns nur ernst, wenn's einem passt.» Der HS-Mittelbau im Gespräch, in: etü HistorikerInnenzeitschrift, 14. Jg., 1998/1, S. 34-37. «Sie wussten, dass Unrecht geschah.» Zur Studie zu den Pro Juventute-Akten über die Jenischen-Verfolgung in der Schweiz, etü HistorikerInnenzeitschrift, Jg. 13, 1997/2, S. 36-39. Rezensionen Mut zum Ausbruch aus dem Angstraum. Eine Ausstellung über sexuelle Ausbeutung. In: Der Landbote, 23. Oktober 2000. (Zu einer vom Mädchenhaus Zürich organisierten Ausstellung im Kasernenareal in Zürich). Das 20. Jahrhundert in Porträts. 50 Schweizerinnen und Schweizer, die Geschichte machten, in: Zürichsee-Zeitung, 24. Juli 2000. (Zu: Jahrhundert-Schweizer. 50 bedeutende Schweizerinnen und Schweizer, Basel 2000.) Halbstarke von Elvis eins bis Elvis einundzwanzig. Fotografien von Karlheinz Weinberger im Museum für Gestaltung, in: Der Landbote, 11. April 2000. Ausbruch aus dem Elfenbeinturm, in: Zürcher Studentin 26. Mai 2000. (Zum Pressebüro «Geschichte Jetzt!» und dessen Publikation «Jahrhundert-Schweizer», Basel 2000.) Lesen in alten Photographien aus Baalbek. Geschichte einer Spurensicherung, in: etü HistorikerInnenzeitschrift, Jg. 12, 1996/2, S. 38-40. (Zur gleichnamigen Ausstellung im Völkerkundemuseum Zürich). Arbeite wer kann! Die Ausstellung der Arbeitslosen, in: etü HistorikerInnenzeitschrift, Jg. 11, 1996/1, S. 51. (Zur gleichnamigen Ausstellung im Landesmuseum Zürich). Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit Gipfelstürmerinnen. Alpinismus und Geschlechterordnung in der Schweiz 1863-1938. Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit an der Universität Zürich, Zürich 1999. Organisation von Tagungen Organisationskomitee der 11. Schweizerischen HistorikerInnen-Tagung zur Frauen-, Männer- und Geschlechtergeschichte unter dem Thema «Erfahrung: Alles nur Diskurs?» am 15./16. Februar 2002 an der Universität Zürich. Mitarbeit an Ausstellungen Durchsage der Leitstelle Frauen und Mobilität, Plakatausstellung des Vereins Frauenstadtrundgang Zürich, die im Sommer 1999 im Rahmen der Denkmal-Verschiebungs-Aktion «Transit» an den Tramhaltestellen in Zürich gezeigt wurde. Mitglied der Konzeptgruppe der für 2004 geplanten Ausstellung zum Oral History-Projekt «Archimob» zu den Erinnerungen an die Zeit des Zweiten Weltkrieges in der Schweiz.

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