Viel ist in der Vergangenheit über Eugène de Beauharnais, Vizekönig von Italien, Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt geschrieben worden. Aber wirklich bekannt, ist er bis heute nicht. Und das, obwohl sogar Johann Wolfgang von Goethe, der unbestrittene Dichterfürst deutscher Sprache, nach dem Tod des Herzogs mehr als anerkennend über ihn schrieb. Eugène starb vor 200 Jahren im damaligen Königreich Bayern, dessen König Maximilian ihm grosszügig Asyl gewährte. Aber auch am Bodensee hat der Fürst beeindruckende Spuren hinterlassen. Sein Schloss Eugensberg oberhalb Ermatingen, nur einen Steinwurf vom Schloss Arenenberg seiner Schwester Hortense entfernt, ist nur eines der sichtbaren Zeichen.
Zu Gast bei Prince Eugène
Die Ausstellung des Napoleonmuseums lässt ihre Gäste einen rekonstruierten Salon des Vizekönigs erleben. Eine der Besonderheiten besteht darin, dass die Besucherinnen und Besucher sich auf das ausgestellte Mobiliar setzen dürfen und so selbst Teil der Ausstellung werden. An einem Gartentisch besteht sogar die Möglichkeit, Auge in Auge mit dem Fürsten eine Tasse Kaffee zu trinken. Der Vize-König begrüsst seine Besucherinnen und Besucher persönlich und erzählt ihnen seine spannende Lebensgeschichte aus verschiedenen Perspektiven: als Kind, als Soldat, als Ehemann und Vater, als Vize-König, als Bauherr und Wohltäter und schliesslich als Sterbender. Kostbare Exponate aus den Beständen des Napoleonmuseums und aus einer bisher unzugänglichen Privatsammlung gewähren einen weiteren Blick auf die Persönlichkeit eines Mannes, der zu früh starb. Hätte er länger gelebt, würde Europa, würde die Welt heute vielleicht anders aussehen.