Die Pädagogin Josephine Stadlin – die Homöopathin Emilie Paravicini-Blumer. Handlungsspielräume, Professionalisierung und Geschlecht im 19. Jahrhundert

AutorIn Name
Elisabeth
Joris
Art der Arbeit
Dissertation
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Jakob
Tanner
Institution
Neuzeit
Ort
Zürich
Jahr
2009/2010
Abstract
Gegenstand der Untersuchung sind zwei Frauen aus dem so genannten Bildungsbürgertum, die mit ihren Praktiken und Aspirationen am liberalen Aufbruch des 19. Jahrhunderts partizipierten und zugleich mit schweizerischen Exponenten des Fortschritts in Konflikt gerieten: die Zugerin Josephine Stadlin, die ein Seminar, einen Verein und eine Zeitung für Lehrerinnen gründete, und die Glarnerin Emilie Paravicini-Blumer, die sich im Alter autodidaktisch zur Homöopathin ausbildete. Ausgehend von Ansätzen der neuen Geschlechter- und Biographieforschung analysiere ich, wie Stadlin und Paravicini-Blumer im Kontext ihrer Familie und Verwandtschaft sowie der politisch-rechtlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen ihr Leben gestalteten und deuteten, wie sie die bürgerliche Leistungsorientiertheit, den Glauben an Bildung und Fortschritt, aber auch die politischen Vorstellungen eines schweizerischen Nationalstaates und die damit einhergehenden konfessionellen Konflikte in ihre Lebensgestaltung und ihre Selbstdefinition integrierten, wie sie unter den Prämissen geschlechterspezifischer Diskriminierung Professionalisierung als Möglichkeit und/oder Notwendigkeit des individuellen Lebensentwurfes einforderten. Als Quellenmaterial dient mir vor allem der in der Zentralbibliothek Zürich archivierte Nachlass von Josephine (Zehnder-)Stadlin und die privat archivierten Korrespondenzen von Emilie Paravicini-Blumer, ergänzt durch Materialien, die Aufschluss geben über das Umfeld, in dem die beiden Frauen agierten, sowie Artikel aus der lokalen Presse oder Flugschriften zur Homöpathie.

Zugang zur Arbeit

Bibliothek

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