Der Traum von Heilung. Höhenkur, Lungentuberkulose und gesunde Alpenluft (1850-1950)

AutorIn Name
Christian
Schürer
Art der Arbeit
Dissertation
Stand
abgeschlossen/terminé
DozentIn Name
Prof.
Philipp
Sarasin
Institution
Neuzeit
Ort
Zürich
Jahr
2014/2015
Abstract
Ab 1860 setzte sich in der Medizin die Auffassung durch, dass die Behandlung im Höhenklima die Lungentuberkulose heilt. Diese Entwicklung war von grosser Bedeutung, denn damals war Tuberkulose die häufigste krankheitsbedingte Todesursache. Aus kleinen Bergdörfern wie Davos wurden weltbekannte Zentren der Tuberkulosebehandlung. Die «Liegekur» in Sanatorien im Hochgebirge galt während Jahrzehnten als Standardtherapie. Rapide an Bedeutung verlor die Theorie des heilenden Höhenklimas, als nach 1945 die ersten wirksamen Medikamente gegen die Tuberkulose aufkamen. Die Etablierung der Theorie in Medizin und Gesellschaft war möglich, weil das Klima hochgelegener Orte im 18. und 19. Jahrhundert von Forschern zunehmend als gesund oder «immun» beschreiben wurde. Hinzu kam eine rege Publikationstätigkeit von Ärzten und Wissenschaftlern, welche unablässig die Heilkraft des Höhenklimas propagierten – in einer Zeit des therapeutischen Vakuums. Die Geschichte der Diskussion um das therapierende Höhenklima, die wechselnden wissenschaftlichen Begründungen und die Folgen in Medizin und Gesellschaft möchte ich in meiner Arbeit nachzeichnen. Im Zentrum der Untersuchung stehen drei Wissens-Komplexe, die jeweils während eines längeren Zeitraums für die Theorie des kurierenden Höhenklimas wichtig waren: - Die für Ärzte und Forscher des 19. Jahrhundert wichtigen Vorstellungen der antiken Diätetik: Das richtige Klima heilt Krankheiten, grosse Höhen machen Menschen gegen Tuberkulose immun, wie Forschungsreisende auf verschiedenen Kontinenten feststellten. Auf der Grundlage der Diätetik konnten Ärzte die Theorie des heilsamen Höhenklimas Mitte des 19. Jahrhunderts überhaupt formulieren. - Die aufstrebende Wissenschaft der Physiologie: Die Höhenphysiologie beschäftigte sich ab etwa 1870 intensiv mit der Frage, welche Wirkung das Höhenklima auf Blut und Körper hat. - Die Erkenntnisse der Strahlentherapie im Rahmen der so genannten Bio-Klimatologie: Ab 1900 untersuchten Naturwissenschafter systematisch die Wirkung der Sonnenstrahlung und verschiedener Klimafaktoren auf

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