Podiumsgespräch mit Heidi Amrein (Schweizerisches Nationalmuseum), Carmen Simon (Regionalmuseum Chüechlihus, Langnau i. E.) und Markus Stegmann (Museum Langmatt, Baden), Moderation: Anne Hasselmann.
Dubletten, kaputte Objekte, Reproduktionen – Museumssammlungen sind voller Objekte, die scheinbar überzählig, in sehr schlechtem Zustand oder aus heutiger Sicht nicht sammlungswürdig sind. Für die einen bedeutet Entsammeln verantwortliche Sammlungspflege, für die anderen ein Tabu, da es den Grundaufgaben des Museums widerspreche. Diesen unterschiedlichen Zugängen wollen wir im Gespräch nachgehen.
Unter #AltSuchtNeu fragte Carmen Simon, die Leiterin des Regionalmuseums Chüechlihus, die Emmentaler Bevölkerung, was mit den Objekten geschehen soll, die keinen Mehrwert für die Sammlung haben. In einer existentiellen Notlage scheint das Entsammeln ultima ratio zu sein, um ein Museum am Leben zu erhalten, wie der Direktor des Museums Langmatt Markus Stegmann den Verkauf von drei Gemälden rechtfertigt. Museen des Bundes oder des Kantons unterliegen rechtlichen Auflagen, die es zu respektieren gilt. Unter Einhaltung dieser Auflagen und der ethischen Richtlinien des internationalen Museumsrates gibt es aber durchaus Möglichkeiten gezielt Objekte aus der Sammlung zu entlassen, wie die Chefkuratorin des Schweizerischen Nationalmuseums Heidi Amrein berichtet.
Angesichts überfüllter Depots und begrenzter personeller Kapazitäten stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit des Sammelns für die Ewigkeit. Andererseits bergen Sammlungen ein schlummerndes Wissen, dessen zukünftiges Potential wir heute kaum beurteilen können. Im Gespräch diskutieren wir die Herausforderungen, denen sich Museen stellen müssen, wenn sie sich von Teilen ihres Sammlungsguts trennen wollen.
Die Veranstaltung «Museen im Gespräch» ist kostenlos und richtet sich an alle, die sich für die Geschichte und Gegenwart der (schweizerischen) Museen interessieren.
25. Januar 2024, Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche, 18.00 – 19.30 Uhr
Das Gespräch wird live gestreamt, online Teilnahme auf unserer facebook-Seite: www.facebook.com/histmuseumbs
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