Neuerscheinung: Jean-Luc Rickenbacher: Für den Frieden in einer Zeit des Krieges

Der Historiker Jean-Luc Rickenbacher untersucht in seinem Buch, wie sich der Friedensdiskurs während des Ersten Weltkrieges veränderte und wie spezifisch die Akteure der Schweizerischen Friedensgesellschaft, der grössten pazifistischen Gruppierung in der Schweiz, auf die jeweiligen Herausforderungen der Zeit reagierten. Ausserdem wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Diskurse vom Graben zwischen den Sektionen aus der welschen und der deutschsprachigen Schweiz betroffen waren, die mehrheitlich mit der Entente bzw. mit den Mittelmächten sympathisierten. Die Studie zur historischen Friedensforschung zeigt auf, dass gerade der Bruch der belgischen und luxemburgischen Neutralität durch deutsche Truppen bei den PazifistInnen zu schweren Verwerfungen führte. Ein Kapitel widmet sich den pazifistischen EmigrantInnen, die in der Schweiz nach Zuflucht suchten, und ihrer Zusammenarbeit mit Teilen der schweizerischen Friedensbewegung. Der sich während des Ersten Weltkrieges manifestierende Graben zwischen den Sektionen der Sprachregionen der Schweizerischen Friedensgesellschaft wurde erst gegen Kriegsende durch den gemeinsamen Einsatz zugunsten der Idee eines Völkerbundes teilweise überbrückt.

Den Link zur Publikation, die vollständig digital heruntergeladen werden kann, findet sich hier.

Jean-Luc Rickenbacher: Für den Frieden in einer Zeit des Krieges. Schweizerische Friedensgesellschaft und organisierter Pazifismus während des Ersten Weltkrieges (Berner Studien zur Geschichte, Reihe 5: Ära der Weltkriege, Band 1), Bern 2018.

Bild: Antikriegsdemonstration mit Willi Münzenberg auf der Quaibrücke in Zürich, 1915. Schweizerisches Sozialarchiv, F 5008 Meyer, Edy, Sozarchiv_F_5008- Fb-022