Die Geschichte der Helikopter in der Schweiz. Von den Anfängen in den späten 1940er Jahren bis zur Etablierung in den 1970er Jahren an zwei Fallbeispielen

Cognome dell'autore
Michael
Moser
Tipo di ricerca
Tesi di master
Stato
abgeschlossen/terminé
Cognome del docente
Prof.
Christoph Maria
Merki
Istituzione
Historisches Institut
Luogo
Bern
Anno
2010/2011
Abstract
Seit den 1950er Jahren sind Helikopter für immer mehr Spezialanwendungen wichtig und heute kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken. Sie besitzen allerdings verschiedene Nachteile, welche die Vorteile oft überwiegen: So erreichen Helikopter nur eine relativ niedrige Geschwindigkeit und eine geringe Reichweite, haben dennoch einen hohen Kraftstoffverbrauch, einen komplizierten Antriebsund Steuermechanismus sowie einen lauten und stinkenden Motor. Trotzdem ist der 7. Juni 1949 ein Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Luftfahrt. An jenem Tag wird beim Eidgenössischen Luftamt der erste Helikopter im schweizerischen Luftfahrzeugregister eingetragen. Die Studie geht der Frage nach, wann und wo die ersten Helikopter in der Schweiz registriert werden, wofür sie eingesetzt und soweit möglich auch wie sie finanziert werden. Dabei wird das Thema nach der Einleitung zuerst theoretisch in den Kontext der Wirtschafts-, Sozialund Umweltgeschichte eingebettet und anschliessend mit der gesamten schweizerischen Luftfahrt in Verbindung gebracht. Bevor die Helikopterfliegerei der Schweiz im Zentrum steht, wird auf die internationale Entwicklungsgeschichte der Helikopter eingegangen, wobei auch die wichtigsten Helikopterpioniere vorgestellt werden. Nach diesen Ausführungen, welche als Voraussetzungen und zur besseren Einordnung der Geschichte der Helikopter in der Schweiz betrachtet werden können, widmet sich die Studie dem ersten in der Schweiz immatrikulierten Helikopter und führt aus, wer hinter dessen Einführung steht. Auch die ersten Helikopter der Schweizer Armee werden unter die Lupe genommen. Anschliessend folgen zwei Fallbeispiele, bei welchen jeweils auf die Vorgeschichte, die Gründung und die ersten zehn Betriebsjahre eingegangen wird, wobei der Schwerpunkt auf die Finanzierung der Helikopter gelegt wird. Anhand der Analyse von Heliswiss, Schweizerische Helikopter AG sowie der Schweizerischen Rettungsflugwacht werden Antworten auf die erwähnten Fragestellungen gesucht. Dabei zeigt sich, dass das Helikopterwesen in der Schweiz zu Beginn nur langsam Fuss fasst und sich erst in den 1970er Jahren vollständig etabliert. Es scheint, als hätten in der Zeit um 1950 mehrere Personen darauf gewartet, dass jemand den ersten Schritt macht und den Helikopter in die Schweiz bringt. Denn obwohl die immatrikulierten Helikopter ab diesem Zeitpunkt vorerst nur langsam zunehmen, steigt das Interesse an Helikoptern merklich. So entdeckt beispielsweise auch die Schweizerische Rettungsflugwacht den Helikopter für ihre Zwecke und erhält durch Charterverträge mit fast allen Helikopterbesitzern der Schweiz Zugriff auf die meisten Helikopter. Doch die Zahl der zivilen Helikopter in der Schweiz wächst nur langsam und steigt bis 1960 auf sechs und bis 1970 auf 27 Einheiten. Erst ab diesem Zeitpunkt steigt die Zahl der immatrikulierten Helikopter in der Schweiz spürbar. Die Heliswiss und die Schweizerische Rettungsflugwacht gehören nicht nur zu den ersten schweizerischen Helikoptergesellschaften, sie verfügen auch beide über ein Netz und Stationen, die sich über die gesamte Schweiz verteilen. Zudem sind sie oft in Kontakt mit den anderen, kleineren Helikoptergesellschaften und Helikopterhaltern. Diese wiederum werden unter Umständen noch mehr Mühe gehabt haben, auf dem beginnenden Helikoptermarkt in der Schweiz zu bestehen. Schliesslich wird in der Studie deutlich, dass es nicht mit der Beschaffung des Helikopters getan ist. Bis die ersten Flüge unternommen werden können, müssen noch etliche Hürden aus dem Weg geschafft werden. So bedarf es verschiedener Vereinbarungen und Bewilligungen, welche erst durch das Eidgenössische Luftamt geprüft werden müssen. Doch nicht nur diese rechtlichen Fragen kosten Geduld und finanzielle Mittel. Es müssen auch flüssige Mittel für die gesamten Kosten, welche durch den Unterhalt, die Versicherungsprämien, die Kosten für Treibstoffe, Ersatzteile und die Personalkosten anfallen, vorhanden sein. Dies wird auch in den in der Arbeit behandelten Fallbeispielen deutlich. Die Heliswiss ist ebenso wie die Schweizerische Rettungsflugwacht auf jeden Auftrag angewiesen und kommt gerade so über die Runden. Während die Heliswiss in den 1960er Jahren Bundeshilfe in Anspruch nehmen muss, können die nötigen finanziellen Mittel für die Schweizerische Rettungsflugwacht durch stetig steigende Gönnerbeiträge zusammengebracht werden, obwohl auch sie gerne die Unterstützung des Bundes in Anspruch genommen hätte. Ausserdem zeigt sich, was auch für die Verkehrsgeschichte als Ganzes gilt: „Es geht immer um Wechselwirkungen von Verkehr, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“

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