Wissensorganisation im Mittelalter. Die Universitas

30. April 2021 - 08:15 bis 09:15
Graduate Schools
10. Sommerkurs der Zürcher Mediävistik, Universität Zürich 30. August – 3. September 2021 Dieser Kurs behandelt das Thema "Wissensorganisation im Mittelalter: Die Universitas" aus einer informationsgeschichtlichen Warte. Kurz zum Begriff: Ausserhalb des Kontextes der zweiten Hälfte des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts verstehen wir Information sehr grob gefasst als einen ethischen (von aussen herangetragenen) Referenzbegriff, um eine Gruppe von Konzepten, Formaten, Objekten, Praktiken und Prozessen zu beschreiben und zu analysieren. Information ist hier aufgefasst als bedeutungstragende Mitteilung, die mittels verschiedener Medien weitergetragen wird, wobei die Medien und deren technologische Systeme der Übertragung recht häufig eine sehr grosse Rolle für die Interpretation der Mitteilung spielen. Unter Berücksichtigung verschiedener religiöser und kultureller Bereiche des Mittelalters haben wir die fünf Tage des Sommerkurses um die folgenden sechs Kategorien herum strukturiert: • Mündlichkeit ("orality"), schriftlicher Austausch und die Frage, wie Informationen zirkulieren • Schulziele und die Klassifikation der Lehrdisziplinen • Kompendien • Visualisierungen, Übersetzungen und Translationen von Wissen • Bibliotheken, Archive, Bürokratie • Domänen der Informationsgenerierung und -verbreitung Folgende Dozierende und Themen sind vorgesehen: • Anja-Silvia Göing (UZH/Harvard, Geschichte des Humanismus und der Höheren Bildung): Institutionen, Verbünde und die Verbreitung von akademischem Wissen • Kathryne Beebe (University of North Texas, Medieval History): Orality, Religion and Circulation of Information: Pilgrimage and Travel • Marc Winter (UZH, Sinologie): Konfuzius lehren: Höhere Bildung in China • Andreas Sohn (Universität Sorbonne Paris Nord, Mittelalterliche Geschichte): Wissensspeicher und Bildungsvermittlung. Zur Bibliothek des benediktinischen Klosters Admont im Mittelalter • Inga Mai Groote (UZH, Musikwissenschaft); Hein Sauer (UZH, Musikwissenschaft): Musiktheorie-Manuskripte im Umlauf • Iolanda Ventura (Universität Bologna, Mittelalter): Medizinische Kompendien in und ausserhalb des spätmittelalterlichen Klassenraums • Paul Michel (UZH, Germanistik): Visualisierungen abstrakter Konzepte • Urs Leu (ZB Zürich, Leiter Abteilung Alte Drucke und Rara): Informations- und Wissensspeicherung: Frühe Bibliotheken und Archive • Henrike Gaetjens (UZH, Germanistik), Anja-Silvia Göing (UZH/Harvard), Eveline Szarka (University of Cambridge, UK, History): Domänen der Informationsgenerierung und -verbreitung Der Sommerkurs ist eine Blockveranstaltung und richtet sich an fortgeschrittene Studierende und Doktorierende aller Fachrichtungen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Die primäre Kurssprache ist Deutsch. Wir fordern die Teilnehmenden auf, eine Reihe ausgewählter Buchkapitel und Aufsätze vor Beginn der Veranstaltung zu lesen, die wir ein paar Wochen vor Kursbeginn aussenden werden. Zusätzlich zu der individuellen Vorbereitung erwarten wir aktive Teilnahme in den Diskussionen. Falls Studierende den Kurs anrechnen wollen (3 ECTS Punkte), sollten sie ein Kurzreferat mit uns absprechen und halten. Da der Sommerkurs ausserhalb des regulären Semesterbetriebs stattfindet, ist er nicht selbst buchbar. Die Buchung erfolgt zentral nach dem Eingang der Anmeldungen.
Organised by
Universität Zürich.

Veranstaltungsort

Universität Zürich.

Zusätzliche Informationen

Kosten

CHF 0.00

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