Zwischen Inquisition und Disputation. Zwangs- und Wissensgesellschaft im Mittelalter

27. Settembre 2018 - 18:15 a 20:00
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Öentlicher Abendvortrag: Prof. Yossef Schwartz

Das Mittelalter gilt in der Imagination der Moderne als Musterbeispiel für „Gemein- schaften der Gewalt“, die auf Zwang, Kontrolle und Zensur aufbauen. Diese Vor- stellung gilt vor allem für die hegemoniale christliche Kultur, während das der prä- modernen islamischen Zivilisation zwischen Gewalt und Toleranz pendelt und das Judentum hauptsächlich das Schicksal verfolgter Minderheitsgruppen verkörpert. Diese verbreitete Vorstellung steht im Kontrast zum Bild des Mittelalters als einer sich säkularisierenden und urbanisierenden Wissensgesellschaft, die an ihren Schu- len, Akademien und Universitäten die „libertas disputandi“ p egt. In dem Vortrag werden solche Dichotomien, die unsere Wahrnehmung des Mittelalters prägen, in Frage gestellt: Wissen / Gewalt, Inquisition / Disputation, Skepsis / Dogma, säkular / religiös – ebenso wie letztlich auch diejenige von Mittelalter und Moderne.

Yossef Schwartz ist akademischer Gast im Austauschprogramm Wissen in Gesellschaft des ZGW und dem Cohn Institute for the History and Philoso- phy of Science and Ideas an der Tel Aviv University.
Die Daniel Gablinger-Stiftung fördert das Austauschprogramm, welches mit diesem Abendvortrag feierlich eröffnet wird.

Organizzato da
Zentrum "Geschichte des Wissens", ETH & Universität Zürich

Veranstaltungsort

ETH Zürich, RZ F 21
Clausiusstrasse 59
8006 
Zürich

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