Workshop mit Prof. Dr. Anne Peters (Max Planck Institut / Heidelberg / Gast am ZGW)
Grosse Leaks von Datenmengen internationaler Rechtsanwalts-und Steuerberatungskanzleien (Panama Papers, Paradise Papers) haben das Problem der Menschenrechtsverletzungen durch transnationale Unternehmen als medialen Skandal an die Öffentlichkeit gezerrt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob dem Völkerrecht (einschliesslich des Welthandelsrechts, des Investitionsschutzrechts und der universellen und regionalen Menschenrechtsschutzinstanzen) überhaupt Normen, Rechtsmittel und Sanktionen zur Verfügung stehen, um dieses Problem anzugehen.
In einem Workshop mit ExpertInnen aus unterschiedlichen Disziplinen und NGOs wollen wir die Rolle und Gestaltungspotenziale einer rechtlichen Regulierung diskutieren, und damit ein Forum für die wissenschaftliche Reflexion über diese gesellschaftliche Konfliktzone schaffen. Auf der Grundlage von Referaten und Lektüretexten sollen Wege diskutiert werden, wie die Problematik der transnational agierenden Handelsunternehmen, die sich staatlicher Hoheitsgewalt entziehen, wieder in die Sphäre der Politik und des Rechts geführt werden könnte.